Newsletter August 2023

Liebe Unterstützerin, lieber Unterstützer der Aktionsgruppe

Verkehrsberuhigtes Eutingen“,

mit diesem Infobrief möchten wir Euch über die anhaltende Arbeit der Aktionsgruppe "Verkehrsberuhigtes Eutingen" sowie die Entwicklungen in Bezug auf unsere Ortsdurchfahrt im vergangenen Jahr informieren. Da in den letzten Monaten viel passiert ist, wird der Infobrief etwas umfangreicher. Solltet ihr Fragen oder Anregungen haben, könnt ihr uns diese gerne per E-Mail zukommen lassen oder auch in einem persönlichen Gespräch mit uns besprechen.

Was hat sich seit unserem letzten Infobrief im August 2022 getan:

November 2022:

  • Die Ortsdurchfahrt Eutingen bekommt als Überbrückungsmaßnahme einen neuen Asphaltbelag, um die tägliche Lärmbelastung etwas erträglicher zu gestalten. Schäden an den Ablaufschächten wurden ausgebessert. Die Maßnahme führte zu einer Lärmreduzierung, jedoch ist es erfahrungsgemäß so, dass nach wenigen Jahren v.a. die Schächte durch den hohen LKW-Anteil erneut vertieft werden und der Lärm stärker wird.

Januar / Februar 2023

  • Die Bürgermeisterkandidaten müssen sich bei den Kandidatenvorstellungen im Vorfeld der Bürgermeisterwahl zum Thema „Verkehrsbelastung der Ortsdurchfahrt Eutingen und Lösungen“ positionieren.

März 2023:

  • Der Gemeinderat Eutingen beantragt die Optionsprüfung einer Umgehungsstraße B28 im Rahmen des aktuellen Bundesverkehrswegeplans.

April 2023:

  • Grundsteinlegung für die Horber Hochbrücke und Brief der Aktionsgruppe an Herrn Michael Theurer, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Digitales und Verkehr

Mai 2023:

  • Antwortschreiben des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr bzgl. der Beantragung einer Optionsprüfung der Gemeinde Eutingen. Ergebnis: „Umgehungsstraße B28 Eutingen bis auf weiteres kein Thema“.

Juli 2023:

  • Konzept „Lebendige und verkehrsberuhigte Ortsmitte Eutingen“. Firma Rapp AG legt die ersten Ergebnisse der Ist-Analyse vor und zeigt das weitere Vorgehen auf. 

Besondere Dank

An dieser Stelle wollen wir dem ehemaligen Bürgermeister, Herrn Armin Jöchle, herzlich Danke sagen. Danke, für sein Engagement, den Durchgangsverkehr aus Eutingen zu verbannen, sowie für die gute und konstruktive Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe.

Leider wurde die Gemeinde Eutingen bei diesem Thema durch verschieden Akteure immer wieder auf die lange Bank gesetzt oder politisch ausgebremst, so dass Herr Jöchle diese „offene Baustelle“ an seinen Nachfolger, Herrn Bürgermeister Markus Tidemann, übergeben musste. 

Wir wünschen Herrn Armin Jöchle alles Gute für den Ruhestand und freuen uns sehr, die Zusammenarbeit mit Herrn Bürgermeister Markus Tidemann fortzuführen. 

Wo stehen wir?

Am 10. Mai 2023 informierte uns Herr Bürgermeister Markus Tidemann darüber, dass im Bundesverkehrsministerium eine mögliche Ortsumfahrung B28 für Eutingen bis auf weiteres nicht zur Prüfung ansteht. Somit ist klar, dass eine Verkehrsentlastung von Eutingen vorerst nur im Tandem mit der Fertigstellung der Hochbrücke zustande kommt. 

Dadurch stehen die Befürworter der Hochbrückenlösung, welche 2004 einer Ortsumgehung Eutingen vorgezogen wurde, umso mehr in der Verantwortung bis 2026 konkrete Lösungen zu erarbeiten und voranzutreiben. „Eutingen wird von der Hochbrücke begünstigt und braucht daher keine Umgehungsstraße“ (Nach einem Zitat von Landesverkehrsminister Winfried Herrmann).

In diesem Zusammenhang lässt allerdings ein Neckar-Chronik Zitat (April 2023) von Herrn Michael Theurer, im Rahmen der Grundsteinlegung der Hochbrücke Horb aufhorchen, dass die Ortsdurchfahrten Eutingen und Bildechingen als Teil der alternativen Route zur Autobahn (Bedarfsumleitung A81) durch die Horber-Hochbrücke noch mehr belastet werden könnten.

"Die Neckartal-Hochbrücke werde mehrere Funktionen erfüllen: zum einen die Horber Kernstadt vom Durchgangsverkehr entlasten, zum zweiten die Anbindung des Landkreises Freudenstadt an die Autobahn 81 voranzutreiben. Außerdem könnte sie in besonderen Fällen eine Alternativroute zur Autobahn darstellen. Was die Sanierung einer Autobahnbrücke ohne taugliche Alternativroute bedeute, sehe man nämlich gerade an der A45 bei Lüdenscheid in Nordrhein-Westfalen: Die Einwohner der umliegenden Gemeinden „ersaufen im Lkw-Verkehr“, sagte Michael Theurer drastisch."

Mit dem Verweis auf die A45 bei Lüdenscheid kommt bei uns natürlich die sehr große Sorge auf, dass es beispielsweise im Falle einer Sanierung der Weitinger Neckartalbrücke dazu kommen könnte, dass die Verkehre an der Anschlussstelle Rottenburg umgeleitet, durch die Ortsdurchfahrten Eutingen und Bildechingen hindurch und wieder über die Horber Hochbrücke auf die Autobahn zugeführt werden. Dies wäre ein Zustand, der die Ortsmitten von Eutingen und Bildechingen vollständig im Verkehrschaos versinken lassen würde. 

Eine Antwort auf unsere Anfrage, ob Herr Theurer in der Neckar-Chronik richtig zitiert wurde und wenn ja, was genau er mit diesen Ausführungen meinte, ist derzeit noch ausstehend.

Konkrete Maßnahmenvorschläge zur Reduzierung des Durchgangsverkehrs erhoffen wir uns auch aus dem Programm "Lebendige und verkehrsberuhigte Ortsmitte Eutingen" auf das wir im nachfolgenden noch gesondert eingehen möchten. 

Programm „Lebendige und verkehrsberuhigte Ortsmitte“

In der Gemeinderatssitzung am 25. Juli 2023 wurde von der Verwaltung der Gemeinde Eutingen in Zusammenarbeit mit der Fa. Rapp AG das Ergebnis der Ist-Analyse vorgestellt und das weitere Vorgehen aufgezeigt. Wir haben hierzu bereits im Vorfeld eine schriftliche Stellungnahme und Fragen zur Berücksichtigung bei den Beratungen im Gemeinderat erstellt und in einem ersten Schritt in der Sitzung bereits mündliche Antworten erhalten. 

Von entscheidender Bedeutung für die Aktionsgruppe ist, dass das Verkehrskonzept seinen klaren Fokus auf zwei Hauptaspekte richtet: Die Datenerhebung und Analyse zur Verkehrsentlastung der Ortsmitte Eutingen durch die Horber-Hochbrücke und die zukünftigen Verkehrslenkungsmaßnahmen. 

Zu letzterem ist unserer Meinung nach weiterhin ein LKW-Durchfahrtsverbot in Verbindung mit einem Verkehrslenkungskonzept die effektivste Lösung. Dies wurde allerdings bisher von den Behörden abgelehnt, da die Ortsdurchfahrt derzeit als Bundestraße klassifiziert und gleichzeitig Bedarfsumleitung der Autobahn A81 ist. Somit sind laut Behörden die Voraussetzungen hierfür, Stand heute, nicht gegeben. 

Wir müssen daher als Bürgerschaft mit vereinten Kräften auf allen Ebenen dafür kämpfen, dass die Voraussetzungen für ein LKW-Durchfahrtsverbot geschaffen werden und der LKW-Verkehr in Zukunft über die Hochbrücke geführt wird. Denn dafür wurde dieses rund 167 Millionen Projekt initiiert und mit dieser Begründung hat das Land eine Ortsumfahrung für Eutingen abgelehnt. Gleichzeitig braucht es Lösungen, gepaart mit Pragmatismus und Kompromissbereitschaft, dass die Bedarfsumleitung A81 nicht mehr die Ortsdurchfahrten Eutingen und Bildechingen geführt wird. Gerade auch um dem von Herrn Theurer beschriebenen Szenario zuvor zu kommen.

Wie geht es im restlichen Jahr 2023 weiter?

Wir wollen uns weiterhin stark in die Konzepterstellung „Lebendige und verkehrsberuhigte Ortsmitte Eutingen“ einbringen. Mit diesem Programm können wir alle einen Beitrag leisten, die Zukunft unseres Ortskerns sicher und attraktiv für Jung und Alt zu gestalten indem wir gemeinsam Ideen für eine nachhaltige Entlastung von Verkehr, Lärm und Feinstaub entwickeln.

Dabei sind wir auf die Mithilfe von vielen angewiesen und hoffen auf Eure Unterstützung. Wir bitten Euch daher aktiv bei der Konzepterstellung im Rahmen des Bürgerbeteiligungsprozess Ende 2023 mitzuwirken und in Eurem Bekanntenkreis dafür zu werben. Eine rege Teilnahme würde die Bedeutung des Themas für die Gemeinde Eutingen unterstreichen und hätte auch eine entsprechende Signalwirkung gegenüber dem Entscheidungsträger von Land und Bund. 

Eure Aktionsgruppe „Verkehrsberuhigtes Eutingen“

https://verkehrsberuhigtes-eutingen.de/